Im Decembris des Jahres 1632 wurde die Stadt Freiburg im Breisgau mehrfach aufgefordert, sich den heranrückenden Schweden unter dem Kommando Gustav Horns zu ergeben. Die Briefe der Herren Schaffalitzky und Zyllnhardt sind ein eher unbedeutendes, kleines Fragment Freiburger Geschichte, denn die Stadt wurde im Laufe des Dreißigjährigen Krieges mehrmals erobert und wieder zurückerobert. Für Johannes jedoch ist einer dieser Briefe von Wichtigkeit, denn hätte sein Eintreffen seine peinliche Befragung nicht unterbrochen, so wäre er wohl am Streckzeug zum Krüppel geworden – vermutlich hätte er gar einen frühen Tod erlitten, denn eine Flucht wäre dann nicht mehr möglich gewesen. Zwei Briefe möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, welche die beiden teutschen Offiziere in schwedischen Diensten an die Herren der Stadt Freiburg sandten.
Freund oder Feind
Freund oder Feind
Freiburg ergab sich nach kurzer Gegenwehr. Die Summe von 30’000 Gulden wurde ausgehandelt. Gustav Horn zog mit dem Gros der Armee weiter den Schwarzwald hinauf …
P.S. Falls Ihr Euch fragt, lieber geneigter Leser, warum das Datum mit einem Bruchstrich angegeben ist: Damals folgten die Anhänger der Konfessionen noch unterschiedlichen Kalendern. Während die Katholiken den gregorianischen Kalender verwendeten, galt für die Evangelischen der julianische. Für den Herr Obrister Leutnant Zyllnhardt war es, als er jenen für Johannes Schicksal so bedeutsamen Brief schrieb, der 12. des Decembris. In Freiburg wiederum war das bereits der 22. eben jenes Monats.

Heute habe ich ein kleines Mosaikteil gefunden, das Hauptquartier Herzog Bernhards 1638/1639 in Neuenburg am Rhein, in welchem er dann im Jahre 1639 auch verstarb. Der gesuchte Ort ist das Kapuzinerkloster. Es heißt, Herzog Bernhard sei dort im Refektorium nach seinem Versterben aufgebahrt worden. Leider brannte dieses jedoch im Jahre 1675 ab, heute steht auf den Resten der Grundmauer ein katholisches Pfarrhaus. Natürlich musste ich den sonnigen Sonntag gleich nutzen, um dort vorbeizuschauen …

Ein altes Buch in den Händen zu halten, ist etwas wahrlich besonderes. Das Papier fühlt sich weich an und ist oft erstaunlich dünn, die Buchstaben lassen sich unter den Fingern erspüren, die Titelseiten und Texte sind in unterschiedlichen Schriftgrößen und Schriften gesetzt, zudem gibt es Marginalien, Ligaturen und Kustoden. Und dann ist da noch der Buchschmuck: Ornamente, Zierbuchstaben, Figuren und Zeichen. Gerne hätte ich all das verwirklicht, aber nicht alles schien angebracht oder war möglich. Einige Dinge konnte ich mit Unterstützung jedoch umsetzen.