Die Ornamente
Figuren, Ranken, Zierbuchstaben sowie weitere Elemente wie Eicheln und Blätter wurden in unterschiedlichster Zusammen-setzung in vielen alten Büchern manchmal sparsam, oft jedoch recht umfangreich verwendet.
Die Kustoden
Kustoden sind jene rechts unten auf der Seite stehenden Wörter, welche dem Anfangswort der jeweiligen Folgeseite entsprechen. Es heißt, Kustoden seien eine Hilfe beim Buch-binden gewesen. Sie sollen der Kontrolle der richtigen Reihenfolge gedient und belegt haben, dass der Druck vollständig war. Es heißt zudem, die Kustoden hätten dem Leser den Übergang zur nächsten Seite erleichtert. Letzteres ist insbesondere deswegen nachvollziehbar, weil damals Silbentrennungen über Seiten hinweg vorgenommen wurden. Mit Hilfe der Kustode konnte der Leser also bereits vor dem Umblättern das ganze Wort lesen, was zweifelsohne dem Lesefluss zugetragen hat. Loredana hat sich der Herausforderung gestellt, Kustoden zu setzen, worüber ich sehr dankbar bin.
Das Zitat
Handschriftliche Notizen finden sich oft in alten Büchern, manche stammen aus der Zeit des Drucks, manchmal wurden sie deutlich später hinzugefügt. Petra Rüth (Manufraktur) hat für das handschriftliche Zitat eine Kurrentschrift aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts eingeübt. Das Original schrieb sie mit Federkiel und Tinte aus Eisengallus. Auf ihrer Webseite ist vielerlei Augenschmaus zu finden, reinschauen lohnt sich.
Der Hintergrund des Buchumschlags
Eigentlich sollte der Buchdeckel rechts im Bild, welcher aus dem Jahre 1643 stammt, für den gesamten Buchumschlag
Modell stehen. Dessen Bünde liegen unter dem Rücken und sind nur an den Kanten zu sehen. Die Toleranzen beim Print-on-Demand für Verschiebungen bereiteten uns dabei Probleme, es kam bereits beim ersten Probedruck zu unschönen Ungenauigkeiten. Wir haben uns derowegen dafür entschieden, einen Buchrücken mit Bünden auszuwählen, welche über die ganze Rückenbreite sichtbar sind. Für den Buchrücken verwendeten wir daraufhin jenen rechts, welcher aus dem Jahre 1755 stammt und zu einem Französischwörterbuch gehört. Da das warme Braun des Buches links beim Druck zudem leider sehr duster-schmuddelig rauskam, mussten wir dann auch noch deutlich aufhellen.
Die Titelfigur
Warum sind die Kerle blau? Die Inspiration zu den Titelfiguren stammt von Niederländischen Fliesen des 17. Jahrhunderts. Helena Pecháčková (www.potterypaintress.com) hat Fliesen mit einer Auswahl solcher für mich gemacht, die habe ich für das Cover digitalisiert und bearbeitet.
Ganz links die Kachel des Rijksmuseums Amsterdam (anonym, ca. 1620-50, Bild Rijksmuseums Amsterdam), daneben Helenas Kachel und dann die digitalen Bearbeitungen …

